Internationales Jägerstätter-Gedenken in St. Radegund
08. Aug 2025 – 00:00 Uhr , Tarsdorf, St. Radegund, Oberösterreich
Am 9. August 2025 jährt sich der gewaltsame Tod des Seligen Franz Jägerstätter zum 82. Mal. Die Gedenkfeierlichkeiten rund um seinen Todestag sind seit 1983 ein jährlicher Fixpunkt in der Erinnerung an den NS-Kriegsdienstverweigerer. Auch heuer findet von 8. bis 9. August in St. Radegund das jährliche internationale Gedenken statt.
Programm zur Jägerstätter-Gedenkfeier von 8. bis 9. August 2025:
Freitag, 8. August 2025:
- 18.00 Uhr Abendgebet/Vesper in der Kirche St. Radegund
- Anschließend „Social Evening“ im Gasthaus Hofbauer
Samstag, 9. August 2025:
Pfarrheim oder Gemeindesaal Tarsdorf:
- 09.30 Uhr Dr. Erna Putz, Jägerstätter-Biografin und Autorin: Franz Jägerstätter auf dem Weg zu seiner Entscheidung
- 10.00 Uhr Univ. Prof. em. Dr. Wolfgang Palaver, Sozialethiker und Theologe, Präsident von Pax Christi Österreich: Menschenrechte und Demokratie unter Druck – Widerstandskraft aus der christlichen Friedensethik
- 12.00 Uhr Mittagessen im Gasthaus Romstötter
- 13.30 Uhr Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund
- 16.00 Uhr Andacht zur Todesstunde in der Pfarrkirche St. Radegund
- 19.30 Uhr Eucharistiefeier mit Bischof Manfred Scheuer in der Pfarrkirche St. Radegund
Lichterprozession zur Jägerstätter-Grabstätte
Nähere Infos: office@paxchristi.at oder Tel. 0732/7610-3253
Franz Jägerstätter
Der Innviertler Landwirt und Familienvater Franz Jägerstätter (20. Mai
1907 – 9. August 1943) hatte sich aus Glaubensgründen geweigert, mit der
Waffe für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen. Daraufhin wurde er
vom Reichskriegsgericht in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tod
verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel durch
Enthauptung hingerichtet.
Am 7. Mai 1997, 54 Jahre nach Jägerstätters Hinrichtung, wurde vom
Landgericht Berlin das Todesurteil gegen ihn aufgehoben. Die Aufhebung
kommt einem Freispruch gleich und bedeutet moralische und juristische
Rechtfertigung seiner Handlung. Ab 1989 wurden im Auftrag des damaligen
Diözesanbischofs Maximilian Aichern Personen, die Jägerstätter kannten,
als Zeugen einvernommen. Nach Unterstützung durch die Österreichische
Bischofskonferenz, eine historisch-theologische Kommission und das
Linzer Domkapitel wurde 1997 offiziell der Seligsprechungsprozess für
Franz Jägerstätter eröffnet, am 21. Juni 2001 auf diözesaner Ebene
abgeschlossen und die Akten der Selig- und Heiligsprechungskongregation
übergeben. Postulator des Seligsprechungsverfahrens war Manfred Scheuer,
damals noch Bischof von Innsbruck. Der Vatikan bestätigte am 1. Juni
2007 offiziell das Martyrium von Franz Jägerstätter. Die Seligsprechung
erfolgte am 26. Oktober 2007 unter Bischof Ludwig Schwarz im Linzer
Mariendom. Der liturgische Gedenktag des Seligen Franz Jägerstätter ist
sein Tauftag, der 21. Mai.
www.jaegerstaetter.at
Website: Franz und Franziska Jägerstätter Institut, KU Linz